Gesichter der Märkischen Schule: Lukas wirft jeden auf die Matte!

Im Folgenden erfahrt ihr mehr über Lukas, seine Erfolge, seine sportlichen Reisen, seine Pläne für die Zukunft und vor allem auch, was es mit der „Jogginghosen- und Adiletten-Pflicht“ auf sich hat…

Von Wattenscheid nach Witten – und noch weiter…

Ich begann mit dem Sport Judo mit meiner Schwester 2007 in Wattenscheid. Um in die Leistungsschiene einzusteigen, wechselte ich dann im Jahr 2014 zu meinem neuen Verein der Sport-Union Witten-Annen. Dort ist das Training qualitativ besser, es stehen mehr materielle Mittel zur Verfügung und vor allem hat man an einem solchen Judo – Stützpunkt viel mehr Trainingspartner.

Mit einigen Platzierungen auf NRW-Ebene wurde der Landestrainer auf mich aufmerksam. Deshalb folgten zahlreiche Einladungen zu Trainingscamps in Köln und sogar zum Bundesleistungszentrum nach Kienbaum, in der Nähe von Berlin. Auf einem zwei- bis viertägigen Trainingscamp stehen pro Tag drei Trainingseinheiten auf dem Programm, was etwa sechs Stunden Sport entspricht. Neben dem Judotraining werden darüber hinaus Laufeinheiten und Krafttraining absolviert.

„Eat, Sleep, Judo“

Den ersten größeren Erfolg erreichte ich 2016 bei den deutschen Einzelmeisterschaften u18 mit dem fünften Platz. Der Landestrainer nominierte mich daraufhin zu European Cups in Bremen, Prag und Berlin mit anschließenden internationalen Trainingscamps, an denen Nationen aus ganz Europa teilnahmen. Dort gilt das Motto: Eat, Sleep, Judo. Am Abend besteht dann die Möglichkeit Zeit mit anderen Judokas aus verschiedenen Ländern zu verbringen, in die Innenstadt zu fahren oder noch ein paar Aufgaben für die Schule aufzuarbeiten. Bei einem Blick in die Lobby der Hotels lässt sich vermuten, dass eine Jogginghosen- und Adilettenpflicht herrscht.

Zur Belohnung durfte ich für meinen Verein, die SUA Witten, erste Kämpfe in der ersten Bundesliga bestreiten. Auf dieser Ebene ist die Konkurrenz sehr groß. Daher kämpfe ich normalerweise in der Regionalliga, unserer zweiten Mannschaft, bis 66 Kilogramm. Im Rahmen des Vereins standen nicht nur Liga-Wettkämpfe an, sondern auch andere Meisterschaften. So gab es 2017 einen weiteren großen Erfolg zu feiern. Mit dem u18 Team holten wir bei der deutschen Mannschaftmeisterschaft im tiefen Sachsen den ersten Platz und wurden somit deutscher Mannschaftsmeister. Dies zeigt, dass der Teamgeist bei der SUA nicht nur neben sondern auch auf der Matte vorhanden ist. Neben den vielen Wettkämpfen gibt es auch andere Vereinsaktivitäten. So kam es ,dass nach zahlreichen Wettkämpfen auch mal eine Reise anstand. In einem Jahr flogen wir im Sommer nach Japan, wo die Sportart erfunden wurde und mit Abstand die stärkste Judo-Nation ist. Neben dem Training lernten wir auch die Kultur, die historischen Bauwerke und die Stadt Tokio kennen.

Zukunftspläne

Zu Beginn des Jahres fuhren wir mit dem Landestrainer zum Trainingscamp ins österreichische Mittersill, eines der größten Trainingslager weltweit. Mit dem siebten Platz bei den deutschen Einzelmeisterschaften 2018 schaffte ich einen guten Sprung in die u21. Auch in dieser Altersklasse möchte ich weiterhin an der Spitze NRWs stehen und gute Platzierungen erreichen. Des Weiteren möchte ich mir langfristig einen festen Platz in unserem Team der SUA in der ersten Bundesliga sichern. Dafür geht es nun nach dem Abitur zum Bauingenieursstudium nach Köln. Dort befindet sich das Bundesleistungszentrum Judo mit hochqualifizierten Trainern und den besten Trainingspartnern aus Deutschland. Vielleicht kann man dann später auch international den Anschluss finden. Wenn ich den Sprung in den Bundeskader nicht schaffen sollte, werde ich trotzdem auf eine sportlich gute Zeit zurückblicken …

… und die Schule?

Natürlich braucht man in der sportlichen Laufbahn auch Unterstützung. Deshalb möchte ich mich bei der Märkischen Schule, insbesondere bei der Schulleitung bedanken, die mich für die vielen Maßnahmen freigestellt hat.